(18. - 27.07.2024)
Nach meiner Zeit in der Gegend rund um den Waterton Lakes Nationalpark habe ich mich auf den Weg Richtung Calgary gemacht. In der Stadt war ich zwar schon einmal, um mir die Calgary Stampede anzusehen während ich bei Laura auf der Ranch gearbeitet habe, bei diesem Besuch habe ich aber nicht wirklich etwas von der Stadt selbst gesehen. Das wollte ich jetzt noch nachholen.
Für meinen kurzen Abstecher nach Calgary konnte ich bei Verwandten von einer von Lauras Freundinnen unterkommen, wofür ich sehr dankbar war. Ganz oben auf dem Programm stand für mich natürlich ein Besuch im Calaway Park, ein kleiner Freizeitpark westlich der Stadt. Der Park hat drei Achterbahnen, von denen keine wirklich besonders war, ist aber insgesamt sehr nett angelegt und in manchen Teilen deutlich schöner gestaltet als ich erwartet hatte.
Am nächsten Tag bin ich dann in die Innenstadt Calgarys gefahren und habe dort den Calgary Tower besucht. Dabei handelt es sich um einen weiteren Aussichtsturm, wie den CN Tower in Toronto, diesmal aber nur 190 Meter hoch (verglichen mit den 553 Metern im Osten Kanadas).
Anschließend habe ich mich noch ein bisschen in der Innenstadt rund um den Tower umgesehen, bevor ich zu einem höhergelegenen Punkt etwas außerhalb der Innenstadt gefahren bin, von wo aus man einen tollen Ausblick auf die Skyline hat.
Um dort hinzukommen, musste ich durch das Gelände der Calgary Stampede laufen. Es war ziemlich surreal den großen Bereich, der bei meinem letzten Besuch voll war mit Buden, Fahrgeschäften und tausenden Leuten, auf einmal so menschenleer zu sehen. Es hat sich definitiv so angefühlt, als dürfte ich gar nicht da sein, aber das Gelände ist außerhalb der Messe öffentlich zugänglich.
Bevor ich zurück zu meiner Unterkunft gefahren bin, habe ich mir noch spontan den Film Inside Out 2 (bzw. Alles steht Kopf 2) im Kino angesehen, meiner Meinung nach ein sehr guter Nachfolger zum ersten Teil.
Am Tag darauf, Sonntag, der 21. Juli, bin ich dann weiter in Richtung Norden gefahren. Nachdem ich einen kurzen Stopp in Red Deer eingelegt habe, um den örtlichen Alpine Coaster mitzunehmen...
... ging es direkt weiter nach Edmonton. Ursprünglich wollte ich hier nur einen kurzen Stopp einlegen, um die Edmonton Mall und den darin unterbrachten Freizeitpark zu besuchen, bevor ich nach Jasper weitergefahren wäre. Die West Edmonton Mall ist das größte Einkaufszentrum in Nordamerika mit knapp 800 Geschäften und anderen Einrichtungen, dem Freizeitpark Galaxyland, einem Spaßbad, einem Aquarium, einem Eishockeyfeld, einem künstlichen See und mehr als 110 Restaurants.
Bis 2004 war es sogar das größte Einkaufszentrum der Welt, wurde mittlerweile aber mehrfach überholt. Ich habe definitiv nicht alles hier gesehen, aber wenn man eine Weile herumwandert wird einem auf jeden Fall die schiere Größe dieses Komplexes bewusst.
Leider hat mir dann der schlimme Waldbrand in und um Jasper einen Strich durch die weitere Reiseplanung gemacht. So enttäuscht ich darüber auch war, im Nachhinein muss ich froh sein, dass das alles passiert ist, bevor ich in Jasper angekommen bin und nicht während ich da war. Ich habe Horrorgeschichten von anderen Reisenden gehört, die evakuiert wurden und ihre Autos und Wohnmobile zurücklassen mussten, ohne zu wissen, ob diese das Feuer überleben oder nicht. Ganz zu schweigen natürlich von den Anwohnern in Jasper, die durch das Feuer ihr ganzes Hab und Gut verloren haben.
Ich kann mich also wirklich nicht darüber beschweren, dass ich stattdessen ein paar Nächte länger in einem Hotel in Edmonton ausharren musste. Eine frühere Weiterreise nach Banff, mein nächstes Reiseziel nach Jasper, war leider nicht möglich. Für die Gegend rund um Jasper und Banff, welche die Hauptregion für Touristen in den Rocky Mountains ist, bekommt man kurzfristig praktisch keine Campingplätze mehr, sodass ich in Edmonton warten musste, bis es Zeit für meine bereits bestehende Reservierung in Banff war.
Ich habe die zusätzliche Zeit in Edmonton leider nicht zum weiteren Sightseeing in der Stadt genutzt. Da durch den massiven Brandrauch in der Gegend jeglicher Aufenthalt draußen sehr unangenehm war, war ich hauptsächlich im Hotel. Leider war dadurch dieser Reiseabschnitt nicht sonderlich interessant, dafür wird der nächste aber um so besser, wenn es endlich so richtig in die Berge und zu den Postkartenmotiven Kanadas geht.
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