06.07.2023
Natürlich durfte ein Besuch in der Hauptstadt der USA auf meiner Reise nicht fehlen, besonders da ich eh schon in der Nähe war.
Angefangen habe ich meine Sightseeingtour mit einer Bus- und Zugfahrt von meinem Hotel aus in die Innenstadt hinein. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man in den Staaten ja generell eher Pech haben, aber innerhalb der Städte und in den Vororten ist das Netz in der Regel sehr gut und so war es auch in diesem Fall. Ich hatte mich für ein Hotel ein gutes Stück außerhalb der Stadt entschieden, wo man für sein Geld einfach mehr bekommt. Da es direkt vor meinem Hotel ein Bushaltestelle gab, von wo aus mich der Bus zum Bahnhof gebracht hat und der Zug dann direkt bis mitten in die Innenstadt fuhr, war die Lage für Sightseeing voll in Ordnung.
Meine erste Anlaufstelle war das Besucherzentrum für das Weiße Haus. Dieses vereint eine Besucherinfo, einen Souvenirshop und ein kleines Museum. Letzteres habe ich mir erstmal in Ruhe angeschaut und fand die Ausstellung sehr gut gemacht.
Das Museum führt durch die Geschichte des Weißen Hauses, was sich unter den verschiedenen Präsidenten verändert hat und wie das Gebäude innen aufgebaut ist. Neben Modellen des Weißen Hauses gibt es außerdem einen kurzen Film zu sehen, sowie zahlreiche Fun Facts, wie zum Beispiel interessante Essen oder Süßigkeiten, die sich Prätendenten ins Weiße Haus haben liefern lassen. Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant!
Als nächstes wollte ich dann aber natürlich auch das Weiße Haus selbst sehen. Da man für eine Tour im Inneren die deutsche Botschaft in Washington drei Monate vorher kontaktieren muss, habe ich das Gebäude nur von außen betrachtet. Ich fände es aber durchaus interessant, da mal eine Tour mitzumachen.
Nach dem Weißen Haus machte ich mich auf den Weg zur National Mall. So wird die Allee bezeichnet, die sich vom Kapitol bis zum Lincoln Memorial zieht. Diese hat in der Mitte große Grünflächen mit Parks und verschiedenen Monumenten und Denkmälern und ist außen gesäumt von historischen Gebäuden und ganz vielen Museen, darunter zahlreiche Nationalmuseen als auch die Museen des Smithsonian Institutes, die weltgrößte Forschungs- und Bildungseinrichtung.
Wenn man vom Weißen Haus aus zur National Mall läuft, welche insgesamt über 4 km lang ist, trifft man auf diese beim Washington Monument.
Der 555 Fuß (~170 Meter) hohe Obelisk wurde zu Ehren George Washingtons erbaut, der erste Präsident der Vereinigten Staaten, und prägt seit 1884 die Skyline der Stadt. Rund um das Denkmal ist eine große Grünfläche angelegt, da das Monument, wie George Washington selbst, nicht "im Schatten von jemand anderem" stehen soll.
Leider wurde ich ausgerechnet auf dieser großen Grünfläche von einem durchziehenden Gewitter überrascht, sodass ich schnell klatschnass war, bevor ich mich unter dem nächsten Baum unterstellen konnte. Danach bin ich dann zum Trocknen erstmal in eines der Museen gegangen, die ich sowieso besuchen wollte.
Man kann sich in Washington wahrscheinlich mehrere Wochen allein in den Museen aufhalten, aber ich habe mich dazu entschlossen nur zwei anzuschauen: Das Smithsonian National Museum of American History und das Smithsonian National Museum of Natural History. Auch wenn die Namen sehr ähnlich klingen sind es doch zwei sehr unterschiedliche Museen.
Das American History Museum konzentriert sich, wie der Namen schon sagt auf die Geschichte der USA. Anders als ich zunächst erwartet hatte, ging es dabei aber nicht strikt um trockene Daten und historische Ereignisse, stattdessen gab es breit gefächerte kleinere Ausstellungen, die sich mit allem möglichen befassen: Die Geschichte des amerikanischen Essens, der Film-, Musik- und Unterhaltungsindustrie, sowie die Geschichte der Fortbewegungsmittel (Zug, Schiffsfahrt, Autos) und Technik werden hier beleuchtet, aber natürlich auch die Kriegsgeschichte und die Geschichte der amerikanischen Flagge. Das Museum ist wirklich riesig, sodass ich durch den Großteil der einzelnen Ausstellungen nur durchgeschlendert bin, ohne mich länger aufzuhalten.
Besonders gefallen haben mir hier die Technikausstellung mit zahlreichen alten Generatoren, Turbinen und anderen Maschinen, sowie die Transportausstellung mit den vielen alten Autos und die Kulturausstellung mit bekannten Sängern, Filmen etc.
Das National History Museum ist dagegen eher ein Naturkundemuseum mit den klassischen ausgestopften Tieren, Dinosaurierskeletten und Ausstellungen zur Entstehung der Menschheit.
Besonders gefallen hat mir hier, neben den großen Tiermodellen, vor allem das Museumsgebäude selbst, mit den hohen, detaillierten Decken und Wänden
Nach den zwei Museumsbesuchen habe ich mich weiter entlang der National Mall aufgemacht in Richtung Kapitol. Dies ist der Sitz des Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten, und hier finden Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt.
Ich finde es immer etwas surreal diese Gebäude, die man so oft im Fernsehen, in Filmen oder den Nachrichten sieht, in echt zu sehen und sagen zu können "da war ich schon!"
Als letztes wollte ich jetzt noch das Lincoln Memorial sehen, welches sich am entgegengesetzten Ende der National Mall befindet. Obwohl es an diesem Tag sehr heiß war und ich schon lange auf den Füßen war, entschied ich mich trotzdem dorthin zu laufen. Unterwegs bin ich nicht nur wieder am Washington Monument vorbei gekommen, sondern auch an einem kleinen Festival mit Livemusik, was sich perfekt für eine kleine Pause angeboten hat.
Schließlich kam ich dann bei einigen der noch fehlenden Denkmäler an. An diesem Ende der National Mal befinden sich der Brunnen zum Gedenken an die Opfer des zweiten Weltkrieges und das Lincoln Memorial mit dem reflektierenden Pool, zu Ehren Abraham Lincolns, dem 16. US-Präsident, der die Staaten zu Zeiten des Bürgerkriegs geführt hat.
Das große tempelartige Gebäude, in dem sich dann "nur" die Statue des ehemaligen Präsidenten befindet, fand ich persönlich etwas merkwürdig, aber der lange Pool davor, in dem sich das Washington Monument spiegelt, hatte schon was.
Wie man eventuell an der Abendsonne in den Fotos erkennen kann, war es mittlerweile schon spät geworden und da ich noch eine Stunde Zug- und Busfahrt vor mir hatte, machte ich mich damit auf den Weg zurück ins Hotel.
Leider war in meinem Zeitplan nur ein Tag zum Sightseeing in Washington, DC, möglich. Die Stadt ist so voller Geschichte, historischer Gebäude und Museen, dass man hier viel, viel länger verbringen könnte. Der eine Tag, den ich hatte, war zwar ziemlich vollgepackt und mit einiger Lauferei verbunden, aber ich bin letztendlich froh so viel von der Hauptstadt während meines kurzen Besuchs gesehen zu haben. Ich glaube ich konnte einen ganz guten Eindruck von der Hauptstadt gewinnen und sie hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Der 4. Juli, der amerikanische Unabhängigkeitstag, ist ebenfalls auf meine Zeit hier gefallen und ich habe länger mit dem Gedanken gespielt, mir das große Feuerwerk hier an der National Mall anzuschauen. Am Ende war mir das Ganze aber nicht geheuer und ich wollte zu diesem Event nicht alleine in die völlig überfüllte Innenstadt fahren, also habe ich mir das Feuerwerk entspannt im Fernsehen vom Hotelzimmer aus angesehen.
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